Am Plätzli in Altdorf
Neubau im historischen Ortskern
Mitten in Altdorf ist ein Ensemble aus zwei modernen Gebäudekörpern um einen spannenden Innenhof entstanden. Es ist der gelungene Endpunkt eines komplexen Planungs- und Bauprozesses.
Der schlummernde Dorfecken
Der versteckte Stadtgarten beim «Plätzli» war über viele Jahre nur den Ortskundigen bekannt. Mit Steingarten und Grünflächen, umrahmt von Häusern, bot er einen ruhigen Rückzugsort. Doch umsichtige Investoren erkannten das Potenzial dieses Ortes, das ästhetische und wirtschaftliche Aspekte vereinen konnte. Nach dem Erwerb der Grundstücke begann die Planungsphase. Ziel war es, den Bedarf an hochwertigem Wohnraum zu decken und dabei die ruhige Privatsphäre des Gartens zu bewahren. Das renommierte Architekturbüro G&A Architekten, bekannt durch das Chedi Hotel in Andermatt, wurde beauftragt.
Zweck, Volumen und Formsprache ergründen
Bei der Projektentwicklung galt es, zentrale Merkmale zu definieren und Zielkonflikte auszugleichen. Ein maximales Bauvolumen kann zwar wirtschaftlich vorteilhaft sein, gefährdet aber oft die Wohnqualität und den Charme, was wiederum den Vermarktungserfolg beeinflussen könnte. Gleichzeitig mussten ästhetische Aspekte mit den «harten Zahlen» einer Bauentwicklung im Einklang stehen.
Um den Gartencharakter zu bewahren, wurde ein konisch zulaufender Garten entworfen, der zur Tellgasse hin offen ist und von zwei neuen Wohngebäuden umschlossen wird. Der Steingarten bleibt als Hommage an vergangene Zeiten erhalten und wird von neuen Grünflächen eingerahmt. Die Wohnzimmer und Balkone der Gebäude sind dem Garten zugewandt und verstärken das Gefühl einer privaten Oase, die sich vom Alltag abhebt. Diese Anordnung fördert auch Offenheit und Vertrautheit unter den Bewohnern im «grünen Atrium».
Die Architektur verbindet Tradition mit Moderne: Historische Giebeldächer und Gauben des Städtchens wurden aufgegriffen, ebenso wie organische Fassadenfarben. Im Kontrast dazu stehen bodentiefe Fenster und moderne Balkone aus Stahl und Holz. Im Inneren dominieren offene Raumkonzepte und hochwertige Ausbauten. Fortschrittliche Haustechnik, wie Wärmepumpenheizung, Fotovoltaikanlage und kontrollierte Wohnraumlüftung, sorgt für modernen Wohnkomfort.
Vom Spatenstich zur Baufertigstellung
Die Entwicklung innerhalb eines bestehenden Siedlungsbildes erforderte sorgfältige Planung. Zu Beginn stand die geologische Analyse, um die Tragfähigkeit des Bodens zu prüfen. Ebenso wichtig war das Verständnis für unterirdische Leitungen und Kanäle.
Nach den Vorbereitungen begann die eigentliche Bauphase. Ähnlich wie in einer Küche begann alles mit der «mise en place» – der Organisation aller Materialien und Geräte. Baustellenlogistik war entscheidend, um Material und Arbeiter effizient zu koordinieren und den umliegenden Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Lärm, Staub und Schutt wurden dabei auf ein Minimum reduziert. Diese Innenentwicklung in einem bestehenden Quartier stellte die Entwickler vor besondere Herausforderungen.
Mit dem ersten Baggerstich begann die Baurealisierung. Nach den Aushubarbeiten wurde das Fundament gelegt, gefolgt von den Rohbauarbeiten, bei denen Stockwerk für Stockwerk errichtet wurde. Auf den Rohbau folgten die Holz-Dachkonstruktionen, die Fassadenarbeiten und die Installation der Haustechnik.
Durch den gezielten Innenausbau und die Gestaltung der Umgebung entstanden jene hochwertigen Akzente, die das Projekt «Am Plätzli» heute auszeichnen. Eine gelungene Kombination aus Ästhetik, Wirtschaftlichkeit und Wohnkomfort.